Neue Ausstellungsgebäude für den Bergisel

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Ort

Innsbruck

Status

Wettbewerb | europaweit offen

Auftraggeber

Land Tirol

Umfang

Wettbewerb

Umsetzung

Wettbewerb 2006

Beschreibung

Aufgabenstellung ist die, das bestehende Kaiserjägermuseum zu erweitern und einen neuen Standort für das Riesenrundgemälde zu schaffen.

Die Überlegungen kreisen um zwei, dem konkreten Ort, der Gedänkstätte „Berg Isel“, immanente Themen:

Einerseits jenes des „Heldenhains“, sowohl inhaltlich als auch in seiner architektonischen Ausformulierung der Ideenwelt des 19. Jahrhunderts zugehörig, als gleichsam sakralem Bezirk aus Einzelmonumenten – der Ruhmeshalle des Kaiserjägermuseums, dem Andreas-Hofer-Denkmal, den Obelisken, diversen Kleindenkmälern und Schiessständen.

Andererseits um die sich aufdrängende Thematik der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg, insbesondere jenem in den Bergen, ausformuliert durch eine „kryptische“ Architektur.

Das städtebaulich - topographische Konzept entwickelt sich im Wechselspiel dieser beiden Leitmotive so, dass der Heldenhain um ein neues Monument von dem Kaiserjägermuseum ähnlicher Kubatur ergänzt wird, in der architektonischen Sprache jedoch dieser Ruhmeshalle diametral entgegengesetzt ist.

Es entsteht somit eine spannungsreiche aussenräumliche Beziehung zwischen den Einzelobjekten: dem bestehenden Kaiserjägermuseum, dem Solitär des Neubaues, dem „Graben“ als abgesenktem, freiem Zugangsbereich, sowie der dazwischen liegenden Freiräume mit dem großzügigen Vorplatz.

Beim Bauwerk selbst handelt es sich um einen rohen, erdigen Bau, präzise so situiert, dass er als Einzelobjekt erfassbar bleibt und somit das Kaiserjägermuseum freistellt und architektonisch aufwertet. Das Kaiserjägermuseum bildet dabei die Hülle eines nicht mehr zeitgemäßen, jedoch in historischer Hinsicht durchaus ehrhaltenswerten Dokumentes des Umganges mit Krieg und Gedenken.

Die Erweiterung mit Riesenrundgemälde, Wechselausstellung sowie musealen Nebenfunktionen wie Eingangs- & Besucherbereichen erfolgt unterirdisch, unter Verwendung typischer Formen der militärischen Architektur des 20. Jahrhunderts - Graben, Stollen… - gestaltet in basisch - kryptischer Formensprache. Dies entspricht der zeitgemäßen Aufarbeitung der (Kriegs)Geschichte und stellt einerseits einen Kontrapunkt zur bestehenden Ausstellung dar, ergänzt diese jedoch und integriert sie in eine neue, größere Einheit.