Ort
Bludenz
Status
realisiert | Wettbewerb | europaweit zweistufig in ARGE mit IttenBrechbühl | 1. PREIS
Auftraggeber
Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.
Umfang
sämtliche Generalplanerleistungen | Projekt in ARGE mit IttenBrechbühl | Bern
Umsetzung
Wettbewerb 2005
Planung 2005-2012
Behördenverfahren 2007-2009
Ausführung 2009-2014
Beschreibung
Raumprogramm
Die Neu- und Umbauten beinhalten folgende Bereiche:
+ Eingangshalle: neuer Haupteingang, Anmeldung, Kiosk, Bank, Seelsorge
+ Verwaltung / Personal: Verwaltung, Personalzugang, -garderoben, Dienstzimmer, Nachtdienstzimmer
+ Physiotherapie
+ Intensivstation
+ Tageschirurgie / Aufwachraum
+ Ambulanzen: Interdisziplinäre Ambulanzen, Unfallambulanzen, Endoskopie, Notfall
+ Röntgenabteilung
+ Labor
+ Stationen
+ Technikzentralen
+ Heliport
Zielsetzung
Das Landeskrankenhaus Bludenz hat sich über Jahrzehnte zum Schwerpunktkrankenhaus des südlichen Vorarlberg entwickelt. Auf Grund der jahrzehntelagen baulichen Entwicklung durch einzelne An- und Zubauten fehlte ein klares und durchgängiges strukturelles Konzept.
Mit den Neu- und Umbaumaßnahmen am Landeskrankenhaus Bludenz sollten durch dieses historische Wachstum verursachte, bekannte Mängel, wie:
+ räumlich dislozierte Bereiche mit langen Wegführungen
+ Durchmischung öffentlicher, halböffentlicher und interner Funktionen
+ Fehlen eines Haupteinganges
+ Fehlen eines „Gesichts zur Stadt“
behoben werden.
Die baulichen Maßnahmen zielten darauf hin, Maßnahmen betriebsorganisatorischer Art zu ermöglichen und zu forcieren:
+ Neugliederung und sinnvolle Zuordnung der Funktionen: ermöglicht klare Strukturierung krankenhausinterner Abläufe
+ Trennung öffentlicher, halböffentlicher und interner Bereiche
+ Differenzierung ambulanter und stationärer Bereiche
+ sinnhafte Anordnung und Zuordnung der einzelnen Funktionen – Lesbarkeit
+ kurze, effiziente Betriebsabläufe
Bauliche Umsetzung
Die Umsetzung erfolgte während des laufenden Betriebs ohne Dislozierung in mehreren Bauetappen.
Nach Abbruch des straßenbegleitenden Altbaus wurde zuerst der 7-geschoßige Neubau mit Dachheliport errichtet um die Betriebsbereiche räumlich zu entlasten und Luft für weitere Baumaßnahmen zu schaffen.
Anschließend wurden die vorhandenen Lücken im Sockelgeschoß nordseitig ausgefüllt und die nördliche Baulinie begradigt, so dass hier die neugeschaffenen Betriebsbereiche Tageschirurgie (mit Aufwachraum) und Intensivstation untergebracht werden konnten.
Der verbleibende Restbestand des straßenbegleitenden Altbaus sowie Teilbereiche des Neubaus dienten der Unterbringung der provisorischen Ambulanzen. Durch diese Maßnahme konnte Baufreiheit für Umbau und Erweiterung des Bereichs Ambulanzen, Endoskopie und Notfall geschaffen werden, der gemeinsam mit dem unmittelbar darunter liegenden Bereich Küche und Restaurant umgesetzt wurde. Dies erfolgte durch komplette Rückführung der jeweiligen Bereiche auf den Rohbauzustand sowie in mehreren einzelnen Phasen mit z.T. aufwändigen Provisorien, insbesonders für die Küche.
Für die unmittelbare Zukunft sind weitere Maßnahmen, wie die Neustrukturierung der bestehenden Stationen, der Umbau des OP-Bereiches inklusive Versorgung sowie Bestandssanierungen in Technikbereichen sind angedacht.
Architektonisch - funktionelle Lösung
Die architektonisch-funktionelle Umsetzung der oben beschriebenen strukturierenden Maßnahmen erfolgte auf Basis folgender architektonischer Leitgedanken:
+ klare, gut lesbare und der Orientierung dienende räumliche Struktur
+ Lockerung der streng durchgezogenen Struktur durch spezielle Bereiche, insbesonders Wartebereiche – Schaffung von Orientierungspunkten; natürliche Belichtung innenliegender Gänge.
Architektonische Ausformung
Natürliches und künstliches Licht, Farbe und Strukturen sind die Bausteine, um für Patienten und Personal ein ihren Bedürfnissen entsprechendes, adäquates Umfeld zu schaffen.
Eine ruhige, homogene Farbgebung und eine reduzierte Palette natürlicher Materialien prägt die architektonische Innenraumgestaltung, ein ausgewogenes Verhältnis von Anregung zu Beruhigung, Ordnung zu Variabilität, Verwandtschaft zu Kontrast wurde angestrebt.