Bezirkshauptmannschaft Reutte

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Ort

Reutte

Status

Wettbewerb | europaweit offen in 2 Stufen

Auftraggeber

Land Tirol

Umfang

Wettbewerb

Umsetzung

Wettbewerb 2003

Beschreibung

Aufgabenstellung

 

Ein Verwaltungsgebäude für die Bezirkshauptmannschaft Reutte ist zu entwickeln.

 

Städtebauliches Konzept

 

Der grundlegende Gedanke in städtebaulicher Hinsicht ist der, die bestehende Bebauungsstruktur mit ihren dominanten und kompakten strassenbegleitenden Baukörpern und der langezogenen rückwärtigen Bebauung aufzunehmen und um eine dichte Bebauung sozusagen in der zweiten Reihe zu erweitern. Die dadurch entstehenden Strassen- bzw. Platzräume zwischen und hinter der strassenbegleitenden Bebauung sind dabei gegenüber dem klar gefassten Strassenraum des Strassendorfes von wesentlich komplexerem und diffuserem Charakter.

Das historisch wertvolle Gebäude Obermarkt 7 wird durch einen einhüftigen, langgestreckten Verwaltungstrakt nach hinten erweitert.

Diesem vorgelagert ist ein kompakter Baukörper, der die Sonderfunktionen, wie Bürgerbüro, Medienzentrum, Besprechungs- und Seminarräume enthält und in seiner Massstäblichkeit der bestehenden Bebauungsstruktur entspricht.

Durch den Abbruch des Gebäudes Obermarkt 5 ist es möglich, den zwischen Rathaus, Alt- und Neubau entstehenden Platz so zu dimensionieren, dass er das Funktionieren des am Schnittpunkt von Alt- und Neubau situierten neuen Haupteingangs und dessen Erreichbarkeit von allen Seiten gewährleistet.

 


Architektonisches & funktionelles Konzept

 

Das Gebäude Obermarkt 7 wird als zeit- / ortstypisches, aber immer noch gut funktionierendes Beispiel eines Mittelflurhauses erhalten und möglichst behutsam und ohne grosse Eingriffe den funktionellen Anforderungen entsprechend adaptiert. Der Mittelflur wird als Haupterschliessungsachse übernommen und über die gesamte Länge des einhüftigen Neubaues ("Regal") fortgeführt, so dass eine einfache und klare lineare Erschliessung der gesamten Anlage möglich ist.

Der neue Haupteingang mit der zentralen Vertikalerschliessung befindet sich zwischen Alt- und Neubau, was einerseits eine einfache Erschliessung mit kurzen Wegen ermöglicht, andererseits auf Grund der zwei Zugangsmöglichkeiten des Altbaues eine variable bis zur vollständigen Autarkie reichende Nutzung desselben zulässt.

Im kompakten Baukörper, der Sonderfunktionen und Bürgerbüro beinhaltet, existiert in Teilbereichen eine vom nordöstlichen Nebeneingang ausgehende zweite Erschliessungsachse parallel zur Haupterschliessung, was insbesondere den problemlosen externen Zugang zum Medienzentrum und den für Katastrophenfälle vorgesehenen Räumlichkeiten ohne Vermischung der internen und externen Abläufe ermöglicht.

Basierend auf der klar strukturierten Erschliessung ist es auch möglich die verschiedenen Funktionsbereiche klar und übersichtlich anzuordnen und Bereiche mit hoher Kundenfrequenz von solchen mit niedriger zu trennen bzw. überschneidungsfreie Funktionsabläufe zu gewährleisten.

Vom zentralen Eingangsbereich ist es möglich, entweder direkt in den Bereich Bürgerbüro, Back Office zu gelangen oder quasi über eine weitere Raumschicht in den eigentlichen Verwaltungsbereich, das relativ introvertierte "Regal". Dieses ist als schlichter Verwaltungsbau konzipiert, ein Maximum an Flexibilität wird durch die konstruktive Ausbildung ermöglicht, das Spiel der variabel gesetzten Bürotrennwände ist bestimmender Bestandteil der Fassadenausbildung.

Von wesentlich öffentlicherem Charakter ist dagegen auf Grund seiner beiden Eingänge der Altbau, was ihn für Funktionen, wie diverse Beratungsstellen, Sozialamt, Gesundheitsamt usw. prädestiniert, während der Bereich Katastrophen & Besprechung, der vom Verwaltungsbereich und von aussen optimal erreichbar und variabel nutzbar ist, der direkten Wahrnehmung des Kunden mehr oder weniger entzogen bleibt.