Architektur- und Baufakultät | Technische Universität | Innsbruck

< zurück [ Drucken ]
  • projectImage

Ort

Innsbruck

Status

Wettbewerb | europaweit offen in 2 Stufen

Auftraggeber

BIG

Umfang

Wettbewerb

Umsetzung

Wettbewerb 2009

Beschreibung

Die im Architekturwettbewerb formulierte Aufgabenstellung war die, die gravierenden Mängel der aus den siebziger Jahren stammenden Gebäude in Bezug auf Fluchtwegsituation, Energetik und Haustechnik zu beheben. 

Diese Anforderungen werden in pragmatischer Weise erfüllt und die dazu notwendigen architektonischen Massnahmen gleichzeitig so gesetzt, dass eine klare Strukturierung und Lesbarkeit der einzelnen Bereiche erreicht wird. 

Die architektonische Sprache der Bestandsgebäude wird positiv gesehen, mit der bestehenden Architektur wird deshalb in sehr behutsamer Weise umgegangen, sämtliche Massnahmen werden im Geiste dieser funktionalen Architekturauffassung getroffen. 

Eine starke Wirksamkeit nach Aussen sowie das Potential, die bestehende Architektur in zeitgemässer Weise weiterzuentwickeln, weisen zwei architektonische Interventionen auf: die Ausbildung der notwendigen Vertikalerschliessung sowie die Demontage der Fluchtwegbalkone. 

Dies erfolgt im Bewusstsein, dass die Idee einer starken tektonischen Ausformulierung der einzelnen Bauteile durch  den pragmatischen Ansatz substituiert wird, die optimale Umsetzung der geforderten Innenraumqualitäten in Bezug auf Tageslicht, Energetik und Nutzbarkeit in der Fassade darzustellen. 

Den Kontrapunkt zu diesen horizontalen Bändern der Büroetagen bilden die Vertikalerschliessungselemente, welche jedoch in Bezug auf Formensprache und Materialisierung wesentlich freier bearbeitet sind. 

Sie sind nicht als additiv hinzugefügte Treppenhäuser zu verstehen, sondern als Innenraumerweiterung der vorhandenen Erschliessungsflächen – welche die Aussenhaut sowie die äussere Raumschicht durchstossen.

In Zusammenhang mit den vorhandenen, inneren Kernen werden neue, wesentlich aufgewertete Zwischenbereiche - Erschliessungs- und Infrastrukturflächen gebildet. Es entsteht ein räumliches Kontinuum, das in Bezug auf Materialisierung und Lichtführung diffus und „weich“ ausgebildet ist, somit einen innen und aussen klar lesbaren Kontrapunkt zur harten und klaren Struktur der sehr funktionell ausgebildeten Bürostruktur darstellt. 

Durch die Situierung dieser neuen Treppenhäuser in den bestehenden Gebäudezwischenräumen, deren Zusammenspiel mit dem System der bestehenden Versorgungselemente, den Verzicht auf die vorhandenen Treppen sowie die Schaffung neuer, durchgesteckter Foyerflächen in den Hochhausetagen entsteht eine klare, funktionale Gliederung - eine wesentliche Aufwertung und Erweiterung der bereits vorhandenen Foyer- und Allgemeinfläche. Es entstehen multifunktionale, „informelle“, flexibel nutzbare Flächen.

Im Gegensatz dazu sind die Büroflächen in einer klaren und prägnanten Architektursprache ausgebildet. Folgende Massnahmen werden angewandt, um den Prinzipien Licht, sowie Schaffung einer funktionellen Arbeitsumgebung zu entsprechen:

- Verbesserung der Belichtung innen liegender Flächen durch relativ helle, reflektierende Raumoberflächen

- daraufhin abgestimmte Anordnung und Ausrichtung der Arbeitsplätze, um Blendwirkungen und Kontrastprobleme zu minimieren.

- Raumtrennende Schrankelemente werden normal zur Fassade angeordnet, die Anordnung geschlossener, „reflektierender“ Elemente und offener ist in Bezug auf Besonnung usw. zu optimieren

- Wände parallel zur Aussenhaut aus Kapillarglas (Privatheit – Belichtung innenliegender Flächen)

- Verwenden der bestehenden Brüstungen zur Medienversorgung

- Funktionale Gliederung in Arbeitsplätze mit optimierter Belichtung und innenliegende Nutzflächen.